Der Verkehr

Worin ist Namibia das weltweit gefährlichste Land? Überfälle, Hitze oder doch Wildangriffe? Nein, es ist das Autofahren. In keinem anderen Land der Welt sterben prozentual so viele Menschen durch Autounfälle wie in dem so dünn besiedelten Namibia.

Denn das Fortbewegungsmittel der meisten Namibier ist das private Auto oder Taxis. Öffentliche Verkehrsmittel gibt es kaum – das Netz an Bus- und Bahnlinien ist nur sehr begrenzt ausgebaut. So ist es sehr populär und preisgünstig, Strecken innerhalb Windhuks mit dem Taxi zurückzulegen. Häufig ist es eine Art öffentliches Taxi, dass große Umwege fährt, damit es voll wird, denn es muss pro Person bezahlt werden. Der Preis liegt bei ca. 10-20 N$ (0,70-1,40 €) innerhalb Windhuks. 

Aber: die Taxis fahren nur in der Innenstadt. So steht uns an der Schule noch ein Auto zur Verfügung. Es handelt sich hierbei um ein Golf Citi in Hellgrün. In Deutschland würde er bei dem Versuch einer TÜV-Zulassung sicherlich kläglich scheitern. Einzelheiten zum Zustand lass ich an an dieser Stelle außen vor. Trotzdem müssen wir dafür unangemessene 4N$ (0,25 €)/km zahlen. Doch da wir Freiwilligen stets Taxigeld einsparen wollen, ist eine doppelte Sitzplatzbesetzung keine Einzelheit. Der Legende nach sollen unsere Vorgänger mit 12 Personen gefahren sein, wir halten diese Zahl allerdings für unrealistisch, da selbst bei neun Personen schon kaum mehr Luft zum Atmen vorhanden ist. Doch die Zukunft wird Antworten bringen.

So bereitet nicht nur „unser“ Golf Sorgen, sondern vor allem auch der rasante Fahrstil der Einheimischen. Lediglich sogenannte „Humps“ verhindern in der Stadt das Rasen. Es herrscht Linksverkehr, doch da die Straßenschilder größtenteils europäischem Standards entsprechen, halten sich die Verständigungsproblem sonst aber in Grenzen.

Eine andere Möglichkeit der Fortbewegung in Namibia sind Flugzeuge und der Zug. Aufgrund der großen Distanzen sind die Inlandsflüge zwischen den größeren Städten durchaus hilfreich. Die staatliche Eisenbahngesellschaft TransNamib nimmt eine sehr untergeordnete Rolle im öffentlichen Verkehrswesen ein. Es soll alles sehr langsam vorangehen und der Reisekomfort soll spartanisch sein. Das Schienennetz ist überaltert, stammt es doch vorwiegend aus der deutschen Kolonialzeit. Da es damals vor allem für militärische Zwecke gebaut wurde, sind die Reiseziele sehr begrenzt.

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Der Golf im Mondschein

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Ein fast volles Auto

 

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