Der Alltag hat mich fast – Ein Monatsbericht

Der Sommer ist da. Es wird von Tag zu Tag heißer. Auch sind die Nächte ohne zweite Decke gut erträglich. Die ersten Regentropfen haben schon die kommende Regenzeit angekündigt und die Bäume bekommen langsam Farbe.

Es ist tatsächlich schon einen Monat her, dass ich mich von Kassel verabschiedet habe, um in das damalige für mich noch völlig unbekannte Namibia zu ziehen. Die Tage gehen immer schneller vorbei und Routinen finden langsam in unserem Alltag Einzug. An mehreren Sonntag waren wir auf „Krumhuk“, eine biologische Farm etwa eine halbe Stunde von Windhuk entfernt. Hier gab es Kaffee und Kuchen. Im abendlichen Kerzenschein findet oft das gemeinsame Teetrinken und der Austausch des Gossips der Schule statt. Am Wochenende geht es häufig in das ausgeprägte Nachtleben Windhuks, oder aber ein gemütlicher Filmabend muss herhalten. Der Wocheneinkauf wird stets heiß diskutiert, da unser Budget schon ab der Hälfte des Monats überschritten wurde. Teure Produkte sollen nun wegrationalisierst werden.  Honig, Käse sowie Ketchup stehen ganz oben auf der Liste, doch werden sie  von manchen Volunteers gekonnt verteidigt.

Baboons kommen auf das Schulgelände, um Essensreste zu ergaunern. Nachts hört man die Schakale jaulen. Doch den meisten Kontakt haben wir bis jetzt mit Insekten. So hat sich eine Ameisenstraße in unserem Haus ausgebreitet, aber auch weniger schöne Tiere machen Bemerkung von sich. Kakerlaken flitzen blitzschnell in der Küche von A nach B. Doch ein gezielter Sprayer mit „DOOM Crawling insects PowerFast“ hilft und auch dieser ungebetene Gast wird eliminiert. Auch wenn wir uns Freiwillige im Alltag immer weniger sehen, wächst mir die kleine „Volunteer Familie“ immer weiter ans Herz und könnte, falls mal vorhanden, vom Heimweh ablenken. Man achtet aufeinander und erkundigt sich über die Arbeit und das Wohlbefinden.

Die Arbeit im Hostel ist zwar zeitaufwendig und teilweise anstrengend, aber keinesfalls überfordernd. Auch hier kehrt langsam der Alttag ein, die Arbeiten gehen ohne große Überlegung von der Hand. So muss man nicht mehr nachdenken, was am Abend auf dem Tisch stehen muss oder bis wann die Hausaufgabenzeit geht und wann Zeit zum Zähneputzen ist. Die Schüler des Hostels fangen an die alten Freiwilligen zu vergessen und lassen mich immer mehr an ihrem Leben teilhaben. So erfahre ich immer mehr Details über ihr Leben und ihre Plänen für die Zukunft. Auch das Team wächst immer weiter zusammen und bildet eine sehr schöne Mischung aus unterschiedlichen Typen.

Es ist erstaunlich, wie schnell eine Gemeinschaft einsteht. Aus Menschen, die mehr oder weniger zufällig zusammengewürfelt wurden!

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Morgaine, Clara, Ich, Claudius, Frieda, Eva
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Wochenendausflug
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Wohnzimmer/Esszimmer/Küche

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